Stipendiat*innen 2023

Unter dem Künstlernamen Eiair schafft der aus Thailand stammende Keramiker beeindruckende Miniaturskulpturen. Der Künstler ist vor allem von kleinen Lebewesen besessen. Bei den dargestellten Naturwesen hat er festgestellt, dass sie für unser Ökosystem und unseren Planeten wirklich wichtig sind. Sein ultimatives Ziel ist es, die Menschen dazu zu bringen, diese kostbaren kleinen Leben zu schätzen. Denn wenn wir, so Eiair, den kleinen Dingen um uns herum genügend Aufmerksamkeit schenken, ermöglicht es uns ein friedliches Zusammenleben. Während seines Aufenthalts in Neumünster möchte er die hiesige Umgebung mit seinen ihm noch unbekannten Arten in Form von einheimischen Tieren und Pflanzen entdecken und als Inspiration für neue Arbeiten nutzen. Dabei möchte er auch die Beziehung der Menschen vor Ort und der natürlichen Umgebung beobachten. Eiair studierte Industriedesign an der Chulalongkorn Universität in Bangkok.         

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Der in Ankara lebende Künstler Erdal Ateş ist vor allem in der Malerei und Grafik beheimatet. Vor 10 Jahren begann er, sich der Keramik zu widmen, indem er papierdicke elastische Keramikschichten in einem besonderen Verfahren herstellte. Für diese Technik wurde ein spezielles Sechs-Meter-Ofen-Maschinen-System gebaut. Das so neu gewonnene Keramikprodukt ermöglicht es dem Künstler auf ebenen Oberflächen wie Wände oder Leinwände zu arbeiten, aber auch installativ in den Raum zu gehen. Das Material birgt in sich das Potential einer eigenständig plastischen Erzählung. Im Rahmen der KOULToURNACHT am 13. Mai wird Erdal Ates die besondere Verfahrensweise zur Herstellung der farbigen Keramikschichten in einem offenen Dialog vorstellen. Es besteht zudem die Möglichkeit für das Publikum das Material zu berühren und mit diesem zu spielen. Erdal Ates studierte zunächst Soziologie und absolvierte seine postgraduale Ausbildung an der Fakultät für Bildende Künste, Abteilung für Malerei der Universität von Hacettepe.  

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Emotionen sind das tragende Thema von Hyunjin Kim. Sie schöpft sie aus ihrem Inneren und nutzt sie als Quelle ihres Schaffensprozesses. Die Künstlerin bewegt sich dabei zwischen Skulptur, Zeichnung und Gefäß. Die Emotion versteht sie als lebendiges Wesen, wobei sie sich in ihrer Arbeit auf den Charakter eines Gefühls, das sich einfach mitteilt und vielfältig entwickelt, konzentriert: eine Bewegung, eine Vergrößerung. Etwas verschwindet und etwas taucht wieder auf. Elemente vermehren sich, stapeln sich zu Formationen auf und schließen sich in neuen Formationen zusammen. Kim verwendet von der organischen und anorganischen Natur inspirierte Oberflächen, kontrastierende Farben und plastische Strukturen. Ihre Äußerungen finden in den gestalterischen Möglichkeitsräumen statt, die sich zwischen Punkt und Linie ergeben, wenn sie bewegt werden. Unter dem Titel „Denkmal-Emotion“ möchte sie in der Zeit in Neumünster alltägliche Gefühle aufgreifen, die uns nicht bewusst sind und auf die wir uns nicht konzentriert haben. Hyunjin Kim studierte Freie Kunst und Keramik an der Dankook Universität in Seoul und an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Sie lebt und arbeitet in Kiel.

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Mit seinen Installationen reagiert Jaewon Kim auf die neueste technologische Entwicklung in einer zunehmend digitalen Kultur. In der Auseinandersetzung mit Produktionsprozessen steht nicht die perfekte Reproduktion im Vordergrund sondern das Akzidentielle, Brüche und Spuren, die den materiellen Objekten stets erkennbar bleiben. Kim vereint in seinen Skulpturen Eigenschaften des digitalen Zeitalters mit traditionellen, kulturellen, geschichtlichen und literarischen Aspekten. Mit der digitalen Übersetzung und Neuinterpretation von Objekten, die aufgrund ihrer Geschichte und Herstellungsart eine persönliche Handschrift aufzeigen, produziert er emotionale und poetische Werke. In Neumünster möchte der Künstler das traditionelle Herstellungsverfahren des Backhandwerks in den 3D Keramikdruck übersetzen und transformieren. Dabei veranschaulicht er, wie sich altüberlieferte und kulturelle Handwerkstraditionen im Laufe der Zeit mit neuesten Technologien zusammenwachsen, wie wir sie ästhetisch wahrnehmen und wie verschiedene Interpretationen und Perspektiven unsere Wahrnehmungen vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalisierten Kultur uns prägen. Jaewon Kim studierte zunächst Fotografie am Seoul Institute of the Arts in Südkorea. In Hamburg folgte ein Bildhauereistudium an der HFBK bei Thomas Demand.

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Eliza Au interessiert sich für das Gespräch zwischen zeitgenössischem Design und historischem Handwerk und wie diese beiden sich gegenseitig informieren und bereichern können. Muster und Dekoration haben sich im Zuge der Globalisierung weiterentwickelt und verändert. In ihrer künstlerischen Arbeit schafft sie architekturinspirierte raumgreifende Skulpturen, die aus ineinandergreifenden Teilen bestehen. Dabei steht die Erfahrung mit der Einsamkeit im sakralen Raum, die von Kirchen, Moscheen oder Tempeln inspiriert sind, im Mittelpunkt. In diesen Räumen spielt das Ornament eine große Rolle. Au schafft durch die Verwendung westlicher Ornamente, insbesondere die Arabeske, Gitterformen, die auf östliche Bauweisen Bezug nehmen. Das Verwenden von 3D-gedruckten Modellen und das Gießen einer Luftdruckform aus Gips bilden die Basis ihrer Arbeitsweise. Eliza Au studierte Keramikkunst an der Alfred University in New York.

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Für Elina Titane ist Kunst keine Idee und auch kein Konzept, sondern ein Ausdruck. Der Ausdruck der Inspiration im Material. Sie versucht sich nicht zu artikulieren, sondern die Welt der Bilder zu entdecken. Der spezifische Ort und die Zeit der kreativen Arbeit rücken in den Vordergrund und werden relevant für den endgültigen Ausdruck der visuellen Bilder. Dabei werden Strukturalismus und die Plastizität des Formausdrucks miteinander kombiniert. Titane bewegt sich mit ihrer abstrakten und naturnahen Bildhauerei zwischen Klein- und Großplastik. Die Natur hat in ihrem Werk eine indirekte Bedeutung – die Werke verweisen nicht auf das Spezifische, sondern auf das Universelle. Elina Titane hat Freie Keramik an der Kunstakademie Lettlands in Riga studiert.

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