Arbeitsprozess Ruth Unger und Rozalina Busel; Foto: Florian Schurz
Am Donnerstag, den 24. April, um 18 Uhr eröffnet die Ausstellung der beiden aktuellen Gastkünstlerinnen Ruth Unger aus Leipzig und Rozalina Busel aus Belarus! Zu sehen sind Arbeiten, die im Rahmen des internationalen °Ceramic Artist Exchange – Tandem Programms innerhalb von sechs Wochen intensiven Arbeitens und Austauschens entstanden sind.

Ruth Unger: Arbeitsprozess; Foto: Florian Schurz
Ruth Unger, die ihre Wurzeln in Berlin hat und in Leipzig lebt und arbeitet, widmet sich seit 2020 ihrer Maskenserie „One Mask. One Day.“. Während ihres Aufenthaltes im Keramikkünstlerhaus hat die Künstlerin die Serie in das Material Keramik übertragen und an über 100 neuen Masken gearbeitet, welche nun in der Ausstellung zu sehen sind. Die Grundform – eine elliptische Maske mit drei runden Öffnungen für Augen, Nase oder Mund – bleibt bei jeder Maske konstant, während die Oberfläche jedes Mal neu gestaltet wurde: Mit aufmodellierten Objekten, Zeichnungen und Abdrücken von Alltagsgegenständen. Die entstandenen Skulpturen fordern gewohnte Sehgewohnheiten heraus und denken Identität auf neue Weise. Unger beschreibt diesen Prozess als eine Suche nach dem Selbst in einer Welt, die zunehmend von materiellem Überfluss geprägt ist. Das Gesicht – als ultimatives Ausdrucksmittel dieser Auseinandersetzung – bietet dabei den idealen Rahmen für ihre eklektische Erforschung von Ausdruck. Zentral für ihr Schaffen ist der Ansatz, Unvollständigkeit zuzulassen: Angesichts des engen Zeitrahmens bleibt kein Raum für übermäßige Verfeinerung oder Korrektur.
„Wo etwas nicht vollständig ist, kann es weitergehen. Diesen Optimismus mag ich.“ – Ruth Unger
www.instagram.com/ruth__unger/

Rozalina Busel: Arbeitsprozess; Foto: Florian Schurz
Rozalina Busel, die in Minsk Kunst studierte und inzwischen in Warschau lebt, zeigt die Installation „Borders and Restrictions. One more Brick“., an welcher sie im Keramikkünstlerhaus gearbeitet hat. Die Künstlerin bringt in dieser Arbeit persönliche Erfahrungen auf eindrucksvolle Weise zum Ausdruck. Ihre Skulpturen verbinden die Formen von Särgen und Ziegeln, die für sie als Symbole des Endes und des Neuanfangs stehen. Inspiriert durch politische Ereignisse in Belarus und ihre eigene Migrationserfahrung, thematisiert Busel mit ihrer Kunst das Gefühl der Trennung und den Versuch, physische und emotionale Barrieren zu überwinden. KI-generierte Blumenmotive, die wie Grußkarten wirken, verstärken das Spiel mit Verlust, Erinnerung und Neuanfängen.
„Der Sarg symbolisiert für mich nicht nur Tod, sondern auch den Übergang in ein neues Leben an einem anderen Ort“. – Rozalina Busel
www.instagram.com/rozalina_busel/
Die Ausstellung eröffnet am Donnerstag, den 24. April, um 18 Uhr mit einer Performance von Ruth Unger, einer kurzen Einführung und einem Künstlergespräch.
Öffnungszeiten: Fr 25.4. bis Mo 28.4. jeweils 14 bis 17 Uhr