Postponed

Projektwoche Ausstellung Postponed 2021 klein scaled
Studierende der Universität der Künste (UdK) Berlin werden vom 17.-24. Juli 2021 im Künstlerhaus Neumünster leben, arbeiten und ausstellen. Sie sind zu Gast im Rahmen des Programms “Ceramic Artist in Residence” des internationalen Künstlerhauses. In dieser Zeit werden die Teilnehmenden Skulpturen und Installationen finalisieren und in einer anschließenden Ausstellung der Öffentlichkeit präsentieren. Der künstlerische Aufenthalt ist eine Zusammenarbeit der UdK Berlin und der Dr. Hans Hoch Stiftung Neumünster. Gastgeberin ist die künstlerische Leiterin des Künstlerhaus Neumünster Katja Jaroschewski. Initiiert und betreut wird das Projekt von Danijela Pivašević-Tenner, Dozentin für künstlerische Werkstattlehre und Leiterin der Tonwerkstatt an der UdK Berlin. Ausstellungskonzept: “Verschoben/Postponed” stand seit 2020 an vielen Kulturorten. Ein langer Stillstand liegt hinter uns. War Corona eine letzte Warnung, um unsere Umwelt wieder ernst zu nehmen? Die Bedrohung, nicht nur der Menschen, sondern für nahezu alle Lebewesen des Planeten, ist leider nicht mehr nur eine Fiktion. Es ist absehbar, dass es durch den Klimawandel Kriege um die immer knapper werdenden Ressourcen Wasser, Nahrung und Lebensraum geben wird. Dass Meere vergiftet und immer mehr fruchtbares Land und Wälder vertrocknen werden und dass noch zum Ende des Jahrhunderts große Teil der Erde unbewohnbar sein werden. In was für einer Welt werden unsere Nachfahren angesichts dieser drastischen Veränderungen leben? Wie werden sie über uns und über unsere Zeit denken, die diesen Zustand so maßgeblich zu verschulden hat? Was wird von uns bleiben? Was möchten wir Ihnen hinterlassen und was können wir doch noch tun? In der Ausstellung POSTPONED werden sich Künstler*Innen (Studierende und Lehrende der UdK Berlin) mit diesen Fragen auseinandersetzen. Auf verschiedene und ganz individuelle Weise bearbeiten sie die Thematik in ihren Tonarbeiten, welche am Ende der Ausstellung in Form einer Zeitkapsel vergraben und der Nachwelt überlassen werden sollen.

Teilnehmende:

Nelly Choné ist 1994 in Hamburg geboren. Seit 2015 studiert, lebt und arbeitet sie in Berlin. Seit 2016 studiert sie an der UdK Berlin in der Klasse von Ina Weber mit dem Schwerpunkt Bildhauerei- Raum/Umraum. 2019 wurde sie für das Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes nominiert. Im Wintersemester 2017/18 verbrachte sie ein Erasmus-Semester in Marseille an der École Supérieure d’Art et de Design Marseille-Méditerranée, welches mit einer Abschlussausstellung in der Kulturfabrik Friche la Belle De Mai endete. In Marseille begann sie auch mit dem Material Ton zu arbeiten und mit der Plattentechnik architektonische Räume zu bilden. Zentral ist dabei das ortsspezifische Arbeiten, sowie die Entwicklung von urbanen-suburbanen und peripheren Räumen, wie diese in ihrer Atmosphäre wirken und durch einen poetischen Blick wiedergegeben werden können.

Marie Salcedo Horn ist 1995 in München geboren. Seit 2016 studiert sie in Berlin an der UdK Berlin Bildhauerei. Von 2019 – 2020 hielt sie sich länger in Lateinamerika auf, wo sie ein Auslandssemester in Buenos Aires an der Universidad Nacional de las Artes absolvierte und Fragen ihrer lateinamerikanischen Herkunft nachging. 2020 war sie für die Studienstiftung des deutschen Volkes nominiert. In ihren Installationen lässt sie Keramikobjekte mit Videos und Fotografien interagieren. Dabei spielt die Verortung des eigenen Körpers im Raum eine große Rolle. Instagram: @maue.salado

Frank Jimin Hopp (*1994 in Berlin) ist ein deutsch-koreanischer Künstler. Derzeit studiert er Bildende Kunst im 10. Semester in der Fachklasse von Prof. Valérie Favre an der UdK Berlin. 2016 studierte er im Rahmen eines Erasmussemesters BA Bildende Kunst an der Universidad de Complutense de Madrid sowie 2020 im MA Fine Art Kurs an der University of Arts London. Er wurde 2019 mit der Anerkennungspreis der Walter-Stöhrer-Stiftung und mit dem Kunstpreis 2019 des Haus am Kleistpark ausgezeichnet. Seit 2020 ist er Stipendiat in der Künstlerförderung des Cusanuswerk e.V. In seinen Malereien, Zeichnungen und Skulpturen treffen Einflüsse aus der Kunstgeschichte und Mythologie auf Elemente aus der Pop-Kultur oder der Konsumwelt. Indem er das Schöne und das Groteske balanciert, sowie das scheinbar Profane mit dem Poetischen verbindet, fängt er in seinen Arbeiten die Komplexität menschlicher Emotionen ein.
Instagram: @franky.jimin www.frankyjimin.com

Aline Schwörer(* 1993 in Calw) ist eine in Berlin ansässige Künstlerin, wo sie in der Klasse von Prof. Christine Streuli an der Universität der Künste studiert. Ihre Arbeiten setzten sich mit Natürlichkeit, Künstlichkeit und dem Zerfall von Lebendigkeit auseinander. Dabei lassen sich oftmals vermeintliche Landschaftsfragmente in ihren Werken erkennen, die durch menschlichen Einfluss modifiziert wurden. Hierfür erhielt sie 2018 das Stipendium der St. Moritz Art Academy in Form eines künstlerischen Studienaufenthaltes in St. Moritz. Ihre Werke eröffnen ein Forschungsfeld zwischen den unterschiedlichsten Materialien und Techniken, was die thematischen Inhalte der Arbeiten wiederum aufgreift. Hierfür erhielt sie 2019 durch ein Stipendium die Gelegenheit, für ein Semester in der Glasbläserei Berlin Glas e.V. zu arbeiten und ihr Repertoire an Arbeitsweisen zu erweitern. Im Sommer 2021 wird sie von der UdK graduieren.
Instagram: @aline_schwoerer www.aline-schwoerer.com

Danijela Pivašević-Tenner (*1980 in Pancevo, Serbien) hat in Belgrad und Berlin studiert und leitet die Keramikwerkstatt der Universität der Künste Berlin. Zuvor war sie von 2009 bis 2020 Künstlerische Leiterin der Dr. Hans Hoch Stiftung im Künstlerhaus Neumünster. Sie entwickelt ihre Werke aus einem konzeptuellen Ansatz heraus, in dem gleichzeitig immer auch ein Kommentar zur Gattung der Keramik mit all ihren Traditionen und Dogmen ablesbar ist. Sie analysiert dabei unsere Gesellschaft und deren Gewohnheiten. Dazu entzieht sie die Funktion oder die prägenden Muster von Alltagsgegenständen durch künstlerische Strategien wie Deformation, Überguss oder Partizipation des Publikums und konfrontiert so die Besucher mit ihren eigenen Gewohnheiten und Normen. Ihre Arbeiten reichen von interaktiven Aktionen über Objekten bis zu Installationen und hat damit an zahlreichen internationalen Symposien, Artist in Residencies und kuratierten Ausstellungen teilgenommen.
Instagram: @d_pivasevic_tenner