Zur aktuellen Einzelausstellung „Offene KomPositionen“ im Museum Kellinghusen ist auch ein Katalog in der Reihe “CERAMICA BOREALIS – Edition zur zeitgenössischen Keramik im Norden” über mein bisheriges Schaffen erschienen. Hier gibt es einen Blick hinein:
„Danijela Pivašević-Tenner darf im geografischen wie im künstlerischen Sinn mit Fug und Recht als eine Wanderin zwischen den Welten gelten“, beschreibt Hans-Peter Jakobson die 1980 geborene Keramikerin und Bildhauerin. Mit dieser Anspielung auf die künstlerischen Positionen, Personalausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in vielen Ländern, zahlreiche Symposien oder die südosteuropäische Herkunft beginnt Jakobson sein Essay “In der Welt zu Hause”, dem die Verbundenheit und Begeisterung für die Künstlerin anzumerken ist.
“Eine solche Fülle von Aktivitäten, die von einer starken Präsenz der Künstlerin geprägt sind, ist Ausdruck permanenter künstlerischer Neugierde und eines offenbar nie erlahmenden Schöpferdranges. Danijela Pivašević-Tenner folgt einem offenen, breit gefächerten Kunstbegriff, in dessen Zentrum das Phänomen ständiger Veränderung und daraus resultierender neuer Wertevorstellungen steht”, resümiert der Kunstkritiker, Kurator und ehemalige Leiter der Geraer Museen, der seit Jahrzehnten die Entwicklung der zeitgenössischen Keramikkunst in Deutschland begleitet.
“Leise und dennoch kraftvolle Dialoge sind eine Konstante im Werk von Danijela Pivašević-Tenner. Aus der Reaktion auf Bestehendes entwickelt die Künstlerin Objekte und Anordnungen, die sowohl werkimmanent als auch im Kontext des Ausstellungsraumes zur neuen Wahrnehmung von vermeintlich Bekanntem anregen.”, beschreibt die Autorin Dr. Susanne Schwertfeger von der Kieler Christian-Albrecht-Universität die Werke. “Endgültiger Adressat ist für die Künstlerin in allen Arbeiten der Betrachter, dessen Seh- und Gebrauchserfahrung beständig mit ihrem Gegenteil konfrontiert wird. In letzter Konsequenz zählt hierzu ebenso das Durchbrechen der Distanz zwischen Exponat und Besucher.”
Für Hans-Peter Jakobson gestaltet sie “in ihren ästhetisch wie handwerklich anspruchsvollen Werken ein komplexes und verdichtetes Beziehungsgefüge aus assoziativen, emotionalen sowie rational-intellektuellen Elementen. Dazu nutzt sie neben Ton, Glas und Porzellan alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel und Materialien, ob profane Alltagsprodukte wie Tisch und Stuhl oder modernste Medientechnik. Sie geht dabei zwar stets planvoll vor, hält sich jedoch auch wach für Veränderungen des Konzeptes und nutzt den poetischen Zufall für die Aussagesteigerung. Mit einer solchen anspruchsvollen Auffassung von ihrer Aufgabe und Verantwortung als einer Künstlerin, die wirken will in dieser Zeit, nimmt Danijela Pivašević-Tenner einen wichtigen Platz in einer jungen und jüngsten Künstlergeneration ein, die ihren stetig wachsenden Anteil am vielfältigen Spektrum des aktuellen internationalen keramischen Schaffens leistet.“
Erschienen ist die Publikation “Offene KomPositionen – Danijela Pivašević-Tenner” in der “CERAMICA BOREALIS” Katalogreihe der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, die sich der anspruchsvollen zeitgenössischen Kunst-Keramik im Norden widmet und auch Keramik als künstlerische Ausdrucksform wieder bekannter machen möchte. Die Gestaltung und Fotografie lag in den Händen der Designer Ene und Bernd Perlbach, Textautoren sind Hans-Peter Jakobson, Hans-Georg Bluhm und Susanne Schwertfeger. Der Katalog ist im Museum Kellinghusen und in der Stadttöpferei Neumünster erhältlich.
Die Ausstellung in Kellinghusen ist noch bis zum 28. August 2012 zu sehen. Am 11. August um 14 Uhr führt Dr. Susanne Schwertfeger zusammen mit der Künstlerin durch die Werkschau.